Das Summen einer Murmel, der Flug einer Biene, die Melodie eines Wolkenphönix.
Als die Madame Mireia Mabel auf einem Spaziergang eine Murmel aufhebt, aus der ein leises Summen dringt, ändert sich für die einstige Wahrsagerin alles. Nur wenig später taucht ein Fremder vor der Tür ihres kleinen Raritätenladens auf, der einen Beutel mit Murmeln bei sich trägt.
Er erzählt ihr die Geschichte einer verlorenen Liebe und des Wolkenphönix, der einst aus den Ländereien der Nacht zur Erde stieg.
Und schon am nächsten Morgen ist die Madame mit jenem Fremden auf dem Weg, den Wolkenphönix zu retten und begibt sich auf eine Reise durch die Gefilde von Tag und Nacht und in die Ungewissheit von zwei Dämmerungen …
„Was das Menschsein bedeutet, lernen wir von denen, die selbst keine Menschen sind: Die Liebe hat ihren Preis, und sie ist so kostbar, dass die Dauer eines ganzen Lebens nicht ausreicht, ihn zu entrichten. Wie gut also, dass die Liebe den Tod überdauert und selbst die dunkle Seite des Mondes zu berühren vermag.“ (Fräulein Spiegel)
Fabienne Siegmund
Der Wolkenphönix
232 Seiten, 14,8 x 21 cm, Broschur
ISBN 978-3-96815-023-9
12.00 EUR | 12.50 EUR (AT)
Dieses Buch wurde mir vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, was aber meine Beurteilung und Meinung über das Buch in keinster Weise beeinflusst hast.
Ein spannendes vielschichtiges modernes Märchen.
In diesem Buch geht es um die Reise der Madame Mireia und dem jungen Mann Arian, dessen verlorene Liebe und Murmeln die das Leben bedeuten können.
Fabienne Siegmund malt mi ihren Worten Fantasiegebilde in unsere Köpfe. Ihr Schreibstiel ist so bildgewaltig, dass ich mein Ohr an eine Murmel halte, weil ich glaube sie müsse doch summen wie tausend Bienen. Der mich eine Biene aus Metall beobachten lässt, denn sie müsste doch gleich ausschwärmen, mit ihren Schwestern.
Durch die von Fabienne selbst gemalte Karte, welche sich vorn im Buch befindet, konnte ich der Reise der beiden gut folgen, ich war sogar sehr froh um diese Karte, denn sonst hätte ich mich, glaube ich so manches Mal, in der Geschichte verirrt.
Allzu oft führte mich die Geschichte auf fremde Pfade und in fremde Welten. Die Schritte in die jeweils folgende Welt waren meistens nicht leichtfertig getan und verlangte den Mireia und Arian oft mal viel ab.
Und so litt ich mit den beiden, und konnte mich aber auch über das Ende sehr freuen.
Es ist anders als erwartet, denn nicht immer gehen Wünsche so in Erfüllung wie erhofft.
Die Autorin regte mich zum Nachdenken an, über das Hier und jetzt, Zukunft und Vergangenheit, die Macht der Tarot Karten und der Träume, sowie die Macht der Liebe…
Liebe Fabienne, ich danke dir für diese tolle Reise und kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen!
Es ist eines meiner Lese-Highlights 2021
Mireia Mabel führt einen bezaubernden kleinen Laden. Böse Zungen würden sagen, für Kramsch - doch ihre Kundschaft findet dort immer genau das, wonach sie sucht.
Eines Tages findet Madame Mabel eine Murmel und daraufhin findet Arian Galeno sie.
Er erzählt ihr eine märchenhafte Geschichte von einer verlorenen Liebe und einer Mission, bei der sie ihn unterstützen soll. Gemeinsam machen sich die beiden auf in ein Abenteuer jenseits aller Vorstellungskraft.
Bitte, lest diesen ersten Satz. Falls ihr dann nicht verzaubert seid, brauchen wir gar nicht weiter zu reden:
"Das Mädchen, das mit dem vollen Mond an der Leine spazieren ging, betrachtete fasziniert den Regentropfen, der in ihrer kleinen Hand lag."
Unerschütterliche Hoffnung, Liebe jenseits aller Grenzen und eine zarte Freundschaft, die sich auf einer gefährlichen Mission sofort beweisen muss - spannend und ans Herz gehend verzaubert Fabienne für 200 Seiten unsere Wirklichkeit. Auch durch die wunderschöne Gestaltung mit Illustrationen und Initialen trägt dazu bei.
Falls ihr die magische Sprache von Neil Gaiman mögt und eure Realität dringend eine Prise Magie braucht, dann seid ihr hier genau richtig - lasst euch verzaubern!
"Träume - nichts brach leichter, wenn man von Hoffnungen und menschlichen Herzen absah."
~ 30.11.21
"Der Wolkenphönix" - oder "Eine Reise durch die Gefilde der Zeit, die in mir nachklingt, wie das Summen einer Murmel."
Ich tue mich gerade sehr schwer die passenden Worte für dieses Buch zu finden.
Den Fabienns Schreibstil gerecht zu werden, ist für mich schier unmöglich.
Wie Neil Gaiman - aber doch auch wieder ganz anders. Tiefgründig. Bildgewaltig. Einfach magisch.
Die Worte der Autorin malten während des Lesens Bilder vor mein inneres Auge, webten Musik und das Summen von Bienen direkt in meine Ohren. Die Handlung floß stimmig und harmonisch dahin, brachte überraschende Wendungen mit sich und war anspruchsvoll zu lesen. Dank der Karte zu Beginn des Buches, konnte ich mich stets orientieren wo sich die Madame und Arian gerade befanden.
Eine traumhafte und manchmal auch abgefahrene Reise - aber nichts für zwischendurch, denn gefühlt war nahezu jeder Satz von Bedeutung und durfte nicht überlesen werden.
Was sich auch darin bemerkbar gemacht hat, dass ich am liebsten jeden dritten Satz als Zitat oder Textschnippsel mit der Welt teilen wollte, so verzaubert war ich von ihrem Schreibstil, den Beschreibungen, Botschaften und Lebensweisheiten die Fabien, harmonisch ins Abenteuer der Madame eingebaut, für uns bereit hält.
Aber lest am besten selbst!
Es folgen drei kurze Auszüge aus "Der Wolkenphönix" :
"Träume – nichts brach
leichter, wenn man von Hoffnungen und menschlichen Herzen absah.
Aber wo Hoffnung immer wieder wuchs und Herzen oftmals mit jeder
Narbe stärker wurden und mit der Zeit heilten, blieb von Träumen nichts
weiter als ein Scherbenhaufen, der sich nie wieder so zusammensetzen
ließ, wie er gewesen war. Ein falsches Wort, gar schon ein falscher Blick
reichten aus, ihn zerfallen zu lassen."
" Das Mädchen, das mit dem vollen Mond an der Leine spazieren
ging, betrachtete fasziniert den Regentropfen, der in ihrer kleinen
Hand lag. Der Himmel über ihr hatte die tiefe Farbe von Flieder, jenes
dunkle Purpur, das weder Tag noch Nacht verhieß. Trotz des Zwielichts
konnte die Kleine in dem Tropfen ebenso Liebe wie Schmerz erkennen.
Sie sah einen Mann und eine Frau, einen eisblauen und regengrauen
Phönix und eine Biene, gelb und schwarz und summend. "
„[...] der wichtigste Moment ist immer der genau jetzt. Die eine Sekunde, die man nie messen kann, weil sie gerade noch Zukunft war und gleich darauf Vergangenheit ist. [...] Ihr Menschen vergesst das so leicht, plant das Morgen, grübelt über das Gestern nach.“
Fazit: Der Wolkenphönix ist ein absolutes Muss für alle Fans von Neil Gaiman und Liebhaber*innen anspruchsvoller, poetischer und philosophischer (Fantasy-) Literatur & sollte in gut sortieren Bücherregalen auf keinen Fall fehlen!
Ich ziehe meinen Hut vor der Autorin, denn mir ist schleierhaft, wie man soetwas faszinierendes im Kopf haben und aufs Papier bringen kann! Definitiv eine Geschichte, wie ich sie noch nie zuvor gelesen habe und ein Buch, welches ich noch viele Male aufs Neue lesen werde um neue Facetten zu entdecken.
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