Und natürlich Prinzessinnen. Über Träume, Liebe, Eifersucht und die fraglos schönste Frau der Welt.
Darüber hinaus sind darin ebenso Einerseits wie Andererseits, allerlei sonderbare Momente und eine Reihe Unmöglichkeiten enthalten.
Durchgehend bebildert eröffnet dieses großformatige Buch mit mehreren üppigen doppelseitigen Illustrationen eine Geschichte, die auf zauberhafte Art schräge Märchenhaftigkeit mit poetischen Geheimnissen vermischt. Eine Welt voller Magie, in der Dinge geschehen, von denen man zuvor noch nicht einmal zu träumen für möglich gehalten hätte.
Christian von Aster (Text)
Holger Much (Illustrationen)
Abraxas
Ein Krähenmärchen
88 farbig illustrierte Seiten, 21 x 21 cm, Hardcover
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Christian von Aster hat eine Stellungnahme zu "Abraxas" verfasst, warum er ein magisches Märchen geschrieben hat. Aus dieser möchte ich euch vorab eine Zeile zitieren:
"[...] weil manche Geschichten erst da beginnen, wo das Verstehen endet..." (von Aster 2022: 87).
Diese Intention hat der Autor vollauf erfüllt. Die Geschichte hat mich verwirrt und mit einigen Fragezeichen zurückgelassen. Dennoch versucht mein Verstand sie zu begreifen...
Wer magische, rätselhafte und verworrene Märchen mag, wird hieran seine helle Freude haben!
Zentrale Themen, die das Märchen anschneidet, sind etwa Gefühle, Tod, Sexualisierung, Freiheit und Zwang.
Eine sprechende Vogelscheuche und eine an Maschinen angeschlossene Prinzessin treffen im Verlauf der Geschichte aufeinander und verändern sich gegenseitig. Scheuche erinnert an selbige Figur aus "Der Zauberer von Oz" und die angeschlossene Prinzessin hat mich ungemein an die Matrix-Filme denken lassen, jedoch mit dem fahlen Beigeschmack, dass sie wie eine teure Sexpuppe für den Prinzgemahl wirkt. Aber die Sexualisierung von Prinzessinnen in Märchen, deren Schönheit den Großteil ihres Wesens auszumachen scheinen, ist bekanntlich kein Einzelfall, aber wird hier mehr als deutlich hervorgehoben. Die angeschlossene Maschine erzeugt Träume, gewissermaßen "eine andere Realität", damit die Prinzessin stillbleibt und um ihr Leben scheinbar erträglich zu machen.
Es ist keine leichte Lektüre. Sie weist einen großen Spielraum für philosophische und psychologische Interpretationsansätze auf.
Das Märchen ist daher nicht für kleine Kinder geeignet. Als Lesealter würde ich "ab 14 Jahren" empfehlen.
Die Illustrationen von Holger Much sind äußerst gelungen und fangen die magische, teilweise unheilvolle Stimmung der Geschichte sehr gut ein. Die kräftigen und dunklen Farben hat der Künstler passgenau ausgewählt, sodass die Figuren nahezu greifbar werden. Manche Doppelseiten sind alleine den Illustrationen gewidmet, sodass die magische Welt den Leser zwischenzeitlich vollständig verschluckt.