Datum: 19.08.2021
Autor: Jane Kiesmen
Das wunderschöne Cover mit den erdigen Tönen stimmt einen direkt in das Wüstenfeeling ein. Die gelungene, atmosphärische Beschreibung hat die Nähe zur Wüste fast greifbar gemacht.
Ich konnte mich gut in die beiden Protagonisten Nakhara und Daegon hineinversetzen und ihre Verbindung hat mich gewissermaßen an Romeo und Julia erinnert, getrennt durch lange Feindschaften und andere widrige Umstände.
Es war immer klar aus welcher Perspektive das jeweilige Kapitel verfasst wurde, aber ich persönlich bleibe am liebsten immer nur bei einer Hauptfigur. Das ist natürlich eine subjektive Vorliebe.
Sprachlich war es nicht mein "typischer Lesegeschmack" und ich musste erst mal mit dem Stil warm werden, aber es war ebenso interessant einen anderen Stil kennenzulernen.
Die Warnung vor der eigentlichen Geschichte hat mich etwas nervös gemacht und ich denke es ist kein Spoiler zu sagen, dass im Kriegsgeschehen furchtbare Dinge passieren und unmögliche Situationen entstehen. Die sexuelle Gewalt gegenüber der Protagonistin ist ebenfalls ein kritisches Thema, daher wäre bei der Warnung am Anfang des Buchs eine gesonderte Triggerwarnung noch wünschenswert.
Meiner Meinung nach ist DRIS keine "leichte heiter-lockerflockige Lektüre", sondern eine ernste Geschichte, bei der man mitfiebert, zittert und bangt. Sie zeigt u.a. die Untaten und die falschen Entscheidungen der Figuren und spiegelt dabei die monströse Seite in den Menschen.
Es ist eine Art Nischenliteratur, die sich eher an ein besonderes Zielpublikum richtet und nicht unbedingt für die breite Masse geeignet ist. Aber wer die Kombination aus Krieg und Liebe mag, wird hier vielleicht sein/ihr neues Lieblingsbuch entdecken.