Datum: 01.03.2022
Autor: Tintenklecks und Seitenzauber
"Der Wolkenphönix" - oder "Eine Reise durch die Gefilde der Zeit, die in mir nachklingt, wie das Summen einer Murmel."
Ich tue mich gerade sehr schwer die passenden Worte für dieses Buch zu finden.
Den Fabienns Schreibstil gerecht zu werden, ist für mich schier unmöglich.
Wie Neil Gaiman - aber doch auch wieder ganz anders. Tiefgründig. Bildgewaltig. Einfach magisch.
Die Worte der Autorin malten während des Lesens Bilder vor mein inneres Auge, webten Musik und das Summen von Bienen direkt in meine Ohren. Die Handlung floß stimmig und harmonisch dahin, brachte überraschende Wendungen mit sich und war anspruchsvoll zu lesen. Dank der Karte zu Beginn des Buches, konnte ich mich stets orientieren wo sich die Madame und Arian gerade befanden.
Eine traumhafte und manchmal auch abgefahrene Reise - aber nichts für zwischendurch, denn gefühlt war nahezu jeder Satz von Bedeutung und durfte nicht überlesen werden.
Was sich auch darin bemerkbar gemacht hat, dass ich am liebsten jeden dritten Satz als Zitat oder Textschnippsel mit der Welt teilen wollte, so verzaubert war ich von ihrem Schreibstil, den Beschreibungen, Botschaften und Lebensweisheiten die Fabien, harmonisch ins Abenteuer der Madame eingebaut, für uns bereit hält.
Aber lest am besten selbst!
Es folgen drei kurze Auszüge aus "Der Wolkenphönix" :
"Träume – nichts brach
leichter, wenn man von Hoffnungen und menschlichen Herzen absah.
Aber wo Hoffnung immer wieder wuchs und Herzen oftmals mit jeder
Narbe stärker wurden und mit der Zeit heilten, blieb von Träumen nichts
weiter als ein Scherbenhaufen, der sich nie wieder so zusammensetzen
ließ, wie er gewesen war. Ein falsches Wort, gar schon ein falscher Blick
reichten aus, ihn zerfallen zu lassen."
" Das Mädchen, das mit dem vollen Mond an der Leine spazieren
ging, betrachtete fasziniert den Regentropfen, der in ihrer kleinen
Hand lag. Der Himmel über ihr hatte die tiefe Farbe von Flieder, jenes
dunkle Purpur, das weder Tag noch Nacht verhieß. Trotz des Zwielichts
konnte die Kleine in dem Tropfen ebenso Liebe wie Schmerz erkennen.
Sie sah einen Mann und eine Frau, einen eisblauen und regengrauen
Phönix und eine Biene, gelb und schwarz und summend. "
„[...] der wichtigste Moment ist immer der genau jetzt. Die eine Sekunde, die man nie messen kann, weil sie gerade noch Zukunft war und gleich darauf Vergangenheit ist. [...] Ihr Menschen vergesst das so leicht, plant das Morgen, grübelt über das Gestern nach.“
Fazit: Der Wolkenphönix ist ein absolutes Muss für alle Fans von Neil Gaiman und Liebhaber*innen anspruchsvoller, poetischer und philosophischer (Fantasy-) Literatur & sollte in gut sortieren Bücherregalen auf keinen Fall fehlen!
Ich ziehe meinen Hut vor der Autorin, denn mir ist schleierhaft, wie man soetwas faszinierendes im Kopf haben und aufs Papier bringen kann! Definitiv eine Geschichte, wie ich sie noch nie zuvor gelesen habe und ein Buch, welches ich noch viele Male aufs Neue lesen werde um neue Facetten zu entdecken.
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